„Swien Hinnerk’s Kuhlen“, dies ist eine bestimmte Stelle im Pallast, nahe der Gemarkungsgrenze Woltrup-Wehbergen / Heeke.

Auch jungen Männern und Frauen in Priggenhagen, Hastrup, Wol­trup-Wehbergen und Heeke ist diese Bezeichnung recht geläufig.

Wie es zu dieser Benennung der bestimmten Stelle in der Feldmark gekommen ist, konnte mir nur ein heute 84jähriger Mann erzählen. Er gab mir aus mündlicher überlieferung folgende Erklärung:

Ein armer Heuermann oder Bauernknecht namens Hinnerk (= Hein­rich) hatte seinem Bauern ein Läuferschwein gestohlen. Der Dieb­stahl wurde aber sofort bemerkt. Der bestohlene Bauer nahm mit weiteren Männern der Nachbarschaft die Verfolgung des Schweine­diebes auf. Bei der Stelle, die heute „Swien Hinnerk’s Kuhlen“ ge­nannt wird, hatten die Verfolger den „armen“ Heinrich erreicht. Die­ser ließ sein Schweinchen laufen und kletterte aus Angst vor Prügel auf einen Baum.

Nun standen der Bauer und die anderen Männer unter’m Baum und riefen dem Heinrich zu: „Spring runner in ’ne Kuhlen!“

Den Heinrich muß die fatale Situation so genervt haben, daß er schließlich vom Baum heruntersprang, hinein in eine so stark mo­rastige Stelle, worin man habe einen „Weeselboom“ (Bindebaum auf einem Heu- bzw. Strohwagen) in voller Länge hineindrücken können.

Es ist nicht bekannt, ob der „arme“ Heinrich gerettet wurde oder ob er noch heute im Moor dieser nach ihm beannten „Swien Hinnerk’s Kuhlen“ steckt.

Quelle:

ERNST SCHULTE:
(aufgeschrieben nach Berichten des Landwirts Hermann-Joseph Niemann)
aus 25 Jahre Drei Burskupper Schützenverein 1957 – 1982

Wer die Heimat liebt, wird stets darum bemüht sein, seine Heimat, die Gewohnheiten seiner Bewohner sowie Sitten und Bräuche besser kennen zu lernen.

Vieles von dem, was nachstehend von ERNST SCHULTE niedergeschrieben wurde, konnte dieser den Aufzeich­nungen des großen Heimatfreundes Hermann-Joseph Niemann, Woltrup (geboren am 20. 11. 1866, gestorben am 16. 8. 1954), entnehmen.